Ein kleines Abenteuer

Pläne kann man machen und das sollte man auch, ob der Plan dann auch funktioniert steht auf einem anderen Blatt.

Dieser Satz passt zu Sambia wie die Faust aufs Auge. Immer wieder planen wir Dinge, die dann doch ganz anders kommen.

So auch vergangene Woche. Unser Plan war es einen kurzen Männerausflug nach Kasama, ca. 800km (einfache Strecke) zu machen um dort verschiedene Dinge zu erledigen. Selbst auf deutschen Straßen fährt man nicht eben mal kurz 800km und schon gar nicht auf sambischen. Aber das war erst einmal nicht unser Problem. Wer hier in Sambia auf den Straßen unterwegs ist merkt recht schnell wie dünn besiedelt dieses Land ist. Wenn man an einer Tankstelle vorbei fährt, sollte man sich immer überlegen ob man nicht doch schnell noch volltankt, obwohl der Tank noch über halb voll ist. Die nächste Tankstelle könnte locker mal 300km entfernt liegen. Und so ist es auch wenn man eine Panne hat. ADAC oder ähnliches gibt es hier nicht und mal kurz in die nächste Werkstatt abschleppen ist auch einfacher gesagt als getan.

Gilbert, Jannik, Tobi und ich waren gerade mit ca. 80kmh auf einer wie eben beschriebenen Straße mitten im Nirgendwo unterwegs, als der Motor plötzlich laut aufheulte und mir sofort klar war; da stimmt was nicht. Instinktiv habe ich den Fuß vom Gas genommen und das Auto gleich am Straßenrand abgestellt. Auf den ersten Blick konnten wir nichts feststellen, alles sah normal aus. Öl, Kühlwasser, Temperatur, alles bestens. Zum Glück hatten wir an dieser Stelle etwas Empfang mit dem Handy und so konnten wir unseren Mechaniker anrufen. Nach einigem Hin und Her haben wir festgestellt: Der Zahnriemen war fast durchgerissen. Das Problem war also gefunden und es war nun klar: Mit diesem Auto können wir keinen Meter mehr fahren. In die nächste Kleinstadt waren es ca. 80km und zu unserem Glück kannten wir einen deutschen, katholischen Priester, der dort stationiert ist und so baten wir ihn telefonisch um Hilfe. Er hat sofort gehandelt und einen seiner Mechaniker losgeschickt. 2 Stunden später kam die Hilfe dann auch schon bei uns an. Erleichtert begrüßten wir den Mechaniker der sich auch gleich mit Abschleppstange an unsere Auto machte und 10 Minuten später waren wir wieder mit rollenden Rädern auf der Straße unterwegs.

Am Abend kamen wir dann in der Stadt an und durften sogar im Gästehaus der Katholischen Mission eine Nacht übernachten. Am nächsten Morgen um 6 Uhr haben unsere Kollegen in Ndola das Ersatzteil  mit einem Bus mitgeschickt, der in unsere Richtung unterwegs war. Tatsächlich kam der Bus gegen 14 Uhr bei uns an, inklusive Ersatzteil. Wir waren überglücklich. Nun dauerte es nur noch ein paar Minuten den Zahnriemen aufzuziehen und schon konnte unsere Reise weiter gehen. Mit einem Tag Verspätung erreichten wir dann unser Ziel Kasama.  Gott sei Dank!!

Für uns als Männer war das eine gute Erfahrung und es hat uns zusammengeschweißt. Ein kleines (ungewolltes) Abenteuer das durchaus seine guten Seiten hat.

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